Für das diesjährige Winterlager der TuJu war Klingenthal im Vogtland das Ziel. Am Nachmittag des 9. Januar machten wir uns zum Kennenlernen von Wintersportarten mit dem Bus auf den Weg. In Dresden regnete es, und auch während der Fahrt erschien uns das Wetter nicht besonders geeignet für unser Vorhaben. Erst als wir tatsächlich den angestrebten Ort erreichten, wurde es tatsächlich weiß ringsum. Bei der Ankunft konnten wir 50 cm Neuschnee bewundern, und da wir noch einen zwanzigminütigen Fußweg durch den Wald bis zur Jugendherberge zurückzulegen hatten, nutzten wir die Gelegenheit für erste Schneeballschlachten. Auf der Fahrt hatte man sich schon ein wenig kennen gelernt und konnte auf diese Weise neue Freundschaften vertiefen. Bewegung an der frischen Luft macht bekanntlich hungrig, und so war es uns ausgesprochen recht, dass es in der Jugendherberge gleich etwas zum Abendessen gab. Man stärkte sich also und bezog anschließend die Zimmer. Dann hielt uns aber nichts mehr im Haus: wir wollten die winterlichen Bedingungen nutzen – immerhin war es ja ein Winterlager – und so sattelten wir sämtliche Schlitten, die uns die Jugendherberge zur Verfügung gestellt hatte, um den nächstgelegenen Rodelhang ausfindig zu machen. Bester Laune machten wir uns auf den Weg, wobei für einige schon die erste Trainingseinheit in Form von Schlittenziehen beladen mit diversen SportlerInnen anstand. Dabei stimmten uns weder Dunkelheit noch Ortsunkenntnis verdrießlich, doch als wir nach einstündiger Suche noch immer nicht fündig geworden waren, beschlossen wir, den Rückweg anzutreten. Man zerstreute sich noch in der Hoffnung, so schließlich doch noch den Hang zu finden, aber letztlich kehrten wir unverrichteter Dinge zur Jugendherberge zurück. Doch die Nacht war noch längst nicht zu Ende: zum geselligen Beisammensein fand man sich entweder in der sogenannten Hutz’nstube der Jugendherberge oder in einem der Zimmer ein.

Am Samstag, den 11. Januar, stärkten wir uns vor Aufbruch zum Skihang beim gemeinsamen Frühstück. Dann ging es mit Skiern oder Snowboards los. Der Hang war von der anspruchsvolleren Sorte, aber nicht allzu stark frequentiert, so dass auch die Anfänger unter den Ski- bzw. Snowboardfahrern freie Bahn für ihre Übungsmanöver hatten. Dabei erhielten sie professionelle Anleitung von den etwas gekonnteren Wintersportlern des Vereins. So verbrachte man den Tag in Aktion und sogar während eines Liftstillstandes wurde die Zeit genutzt, mit Snowboards gemeinschaftlich den Hang runterzuschlittern, was nicht nur Aufsehen erregte, sondern auch eine Menge Schnee aufwirbelte. Manch einer machte aber auch einen Abstecher in die lokale Gastwirtschaft oder erkundete die Gegend zu Fuß oder mit Langlaufskiern. Gegen 18.00 Uhr fanden sich alle zum spätnachmittäglichen Glühweintrinken im Aufenthaltsraum der Jugendherberge ein, welches Martin Fricke, der Organisator unserer Unternehmung, spontan arrangiert hatte. Im Anschluss an das Abendbrot wurde noch einmal eine Schneeballschlacht unmittelbar vor der Jugendherberge veranstaltet, während die etwas weniger energetischen SportlerInnen sich zum Kartenspielen in die Hutz’nstube zurückzogen.

Am Sonntag war nach dem Frühstück bereits packen angesagt, denn man wollte die Zeit bis zum Mittag für den Wintersport nutzen und für danach war schon die Rückfahrt nach Dresden angesetzt. Während sich einige gleich mit Langlaufskiern oder zu Fuß bzw. mit Schlitten im Schlepptau auf den Weg durch den Wald machten, zog es andere trotz des angekündigten Wettkampfes noch einmal zum Skihang. Tatsächlich waren weite Teile des Hanges abgesperrt, so dass nur geübte WintersportlerInnen die teils schmalen Bereiche befahren konnten. Immerhin war es kein Problem, den Lift zu benutzen, denn hätte man den Hang hochstapfen müssen, wäre wohl kaum jemand mit der nötigen Ausdauer gesegnet gewesen.

Zum Mittag fanden sich alle wieder in der Jugendherberge ein, und bevor es auf den Rückmarsch Richtung Ortschaft ging, konnten wir uns alle noch ein wenig erholen und stärken.

In Dresden angekommen, freute man sich, dem Dauerregen für ein paar schöne Tage entkommen zu sein und verabredete sich für das nächste Winterlager. Denn trotz körperlicher Erschöpfung hatten doch alle Spaß gehabt. Manche hatten neue Wintersportarten erlernt, keiner hatte sich verletzt und die Vereinsjugend hat es wieder ein Stück enger zusammen geschweißt.

Kerstin Mächler

 

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